Am vergangenen Dienstag habe ich mich an die Aktivierung meiner Chinesischen Sprachkenntnisse gemacht. Nach gut 7 Monaten der Vorbereitung fühlte ich mich endlich bereit, Chinesisch zu sprechen. Am Abend vorher war ich so aufgeregt, dass ich fast nicht einschlafen konnte. Chinesische Sätze und Wörter schwirrten mir durch den Kopf. Alles, was ich im Audio gehört hatte und irgendwie einen Bezug zu meinem Leben hatte, tauchte da auf. Natürlich merkte ich da auch, welche Vokabeln mir noch fehlen um den üblichen Small Talk zu machen... Aber erst einmal wollte ich testen, ob meine Aussprache in Ordnung war und ich tatsächlich die unterschiedlichen Töne hören und auch die Antworten verstehen konnte.
Tandempartner gefunden
Ich traf mich mit einem jungen Mann, der zweisprachig mit Chinesisch und Deutsch aufgewachsen ist und den größten Teil seines Lebens in Malaysia und Hongkong verbracht hat. Ich hatte meine Dekodierung der Audiotexte mitgebracht und bombadierte ihn mit Fragen zur Grammatik, zum Einsatz von verschiedenen Worten und den Unterschieden zwischen Worten ähnlicher Bedeutung. All das war mir beim Dekodieren aufgefallen. Gelegentlich ließ ich ganze Sätze auf Chinesisch einfließen und wir waren beide erstaunt, wie gut es mit der Aussprache klappte. Er verstand mich - und ich auch seine Antworten.
Chinesisch ist einfach!
Nun glaube ich es endlich auch - Chinesisch ist ganz einfach! Zumindest, wenn man die feinen Unterschiede hört und vergisst, wie Grammatik zu funktionieren hat. Sogar die Wortarten werden bedeutungslos! Ein Verb kann auch als Präposition funktionieren: "geben" kann auch mit "für" übersetzt werden wenn es vom Kontext her für uns besser passt. Es ist ganz einfach - ich muss nur umdenken! Und dabei hilft mir die Dekodierung. In der Anfangsphase konnte ich ja nicht widerstehen, und hatte auch die chinesischen Schriftzeichen eingefügt, später dann jedoch weggelassen. Ich wollte ausprobieren, ob ich mir die Vokabeln auch rein lautlich merken könne - und das hat tatsächlich auch funktioniert. Nun gönne ich mir jedoch die Unterstützung durch meine Japanischkenntnisse. Dabei ist jedoch auf auf Bedeutungsverschiebungen und Veränderungen der Schriftzeichen durch die starke Verkürzung zu achten.
Beim Erlernen der chinesischen Sprache kommt es nicht so sehr auf Grammatik an, sondern vielmehr auf die Vokabeln. Dann muss man nur noch wissen, welche Vokabeln Verben oder Substantive sind, die man auch in grammatikalischer Funktion verwenden kann.
Nachdem nun meine ersten brennenden Fragen beantwortet sind, lautet meine selbstgewählte Hausaufgabe:
1. Bereite Dich vor, Dich selbst vorzustellen
2. Beschreibe einen typischen Tag in Deinem Leben
In der kommenden Woche werde ich eine Online-Stunde mit meinem Lehrer haben und diese Aufgaben besprechen.
Ich lerne weiter bis zum Jahresende
Diese Beschäftigung mit Chinesisch macht es mir wieder einmal sehr deutlich, wie kompliziert und schwierig die deutsche Sprache doch ist. Jetzt will ich noch weiter die Geheimnisse der "einfachsten Sprache der Welt" ergründen. Ich habe mir auch schon ein von meinem Lehrer empfohlenes Video angesehen - ein Deutscher, der in Shanghai lebt und mit seinen Videos auf Youtube großen Erfolg hat: Thomas Derksen alias Afu Thomas. Das Video war zwar lustig, aber doch viel zu schnell für mich. Ob ich das zum Ende des Jahres dann tatsächlich verstehen werde? Wir werden es sehen.
Neugierig geworden?
Der Chinesisch-Kurs ist ein Selbstversuch, den ich so leider noch nicht anbieten kann. Wir sind dabei, einen eigenen Kurs für Mandarin zu entwickeln.
Wer jedoch wissen möchte, wie jeder schnell und einfach Japanisch in Wort UND Schrift erlernen kann, wird sicher fündig in unserem Webshop. Und falls es weitere Fragen gibt, freue ich mich immer über eine Nachricht.