"Ich bin nicht sprachbegabt ! Das hat keinen Zweck, eine Sprache lernen zu wollen. Ich schaffe es ja doch nicht." So oder ähnlich lautet ein beliebter Mythos vor allem von Männern, aber auch manchen Frauen. Oft wurde deren Neigung zum Systematischen in der Schule eher in der Mathematik und den Naturwissenschaften befriedigt. Nun gehen sie im guten Glauben durch ihr Leben, dass sie nicht zum Sprachenlernen taugen.
Wer ist nicht sprachbegabt?
Vera F. Birkenbihl, die geniale Hirn- und Lernforscherin, stellte einmal fest, dass niemand sprachunbegabt ist, solange er rein physisch im Stande ist Sprache hervorzubringen, sie wahrzunehmen und zu verstehen. Wir alle können sehr gut verstehen, was die Menschen um uns herum sagen (in unserer Muttersprache). Wir können fließend lesen. Und wir können uns selbstverständlich auch mündlich sowie schriftlich klar und verständlich ausdrücken.
Wenn es nun um eine Fremdsprache geht, dann glauben viele doch gerne an das Urteil der Lehrer in der Schule. Schließlich hat es uns damals auch keinen Spaß gemacht, Vokabeln zu pauken, Grammatikregeln zu lernen und die Wörter regelgerecht zu Sätzen zusammenzusetzen. Wir glauben nicht so einfach, dass es auch anders gehen kann, wenn gehirn-gerecht nach den Methoden von Vera F. Birkenbihl gelernt wird.
Sind mehrsprachige Menschen eher sprachbegabt?
Zugegeben, ich bin mit meiner englischen Mutter und meinem deutschen Vater zweisprachig aufgewachsen. Das sieht klar nach einem Vorteil aus. Ganz sicher habe ich bereits vor meiner Geburt viel Englisch gehört und weniger deutlich auch schon deutsch (vgl den Blogbeitrag über wie Kinder ihre Muttersprache lernen), und ähnliches dürfte für meine jüngere Schwester gelten. Als mir mit 4 Jahren bewusst wurde, dass meine Mutter auch deutsch spricht, bin ich den einfachsten Weg gegangen: Einige Jahre lang verweigerte ich mich der englischen Sprache - außer mit meinen Großeltern, die wirklich kein Deutsch konnten. So lernte meine Schwester a) kein gutes Deutsch und b) kein Englisch. Sie wurde meine erste Kundin für das Dolmetschen wenn sie mit unseren englischen Kusinen reden wollte. Später war meine Schwester anders sprachbegabt als ich: Sie sprach besser Französisch als Englisch, da ihre beste Freundin nach Paris heiratete. Kann man da urteilen wer mehr Sprachbegabung hat?
Ich glaube eher, dass ich durch die Zweisprachigkeit intuitiv meine eigene (sehr Birkenbihl-ähnliche) Methode für das Sprachenlernen entwickelt: Texte laut lesen, jede unbekannte Vokabel nachschlagen und in den Text hineinschreiben, dann bei jeder Wiederholung des Textes noch mal wahrnehmen.
Hören ist die Grundlage für das Sprechen
Warum erzähle ich das? Weil es gute Gründe gibt, dass nicht alle Menschen genau gleich sprachbegabt sind. Das liegt an dem, was wir hören können, fand der französische HNO-Arzt und Psychophonoaudiologe Dr. Alfred Tomatis heraus. Seine Untersuchungen ergaben, dass jede Sprache ihre bevorzugten Frequenzen hat: Die slavischen Sprachen decken alle Frequenzen von den tiefen bis zu den extrem hohen Tönen (128 - 11584 Hertz) ab, doch auch das Deutsche schneidet im Vergleich zu den übrigen europäischen Sprachen sehr gut ab mit einer Spannweite von 100 - 3000 Hertz durchgehend. Im Vergleich dazu bewegt sich das Englische zwischen 2000 und 12.000 Hertz, Wenn man diese Zahlen nun mit den Daten für Französisch (1000 - 2000 Hertz), Spanisch (100 - 500 und 1500 - 2500 Hertz) und Italienisch (2000 - 4000 Hertz)1) vergleicht, lässt sich erahnen, dass diese Unterschiede einen Einfluss auf das Fremdsprachenlernen haben könnte.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal daran erinnern, dass Tomatis den Satz prägte: "Die Stimme kann nicht aussprechen, was das Ohr nicht hören kann". Mit diesen großen Unterschieden zwischen den in den einzelnen Sprachen wahrnehmbaren Tönen, ist es nicht verwunderlich, dass sich manche Menschen beim Erlernen einer Fremdsprache schwer tun. Sie können erst einmal einen (großen) Teil der fremden Sprache gar nicht hören. Besonders auffällig ist die schmale Bandbreite der Französischen Sprache. Auch das könnte ein Grund sein, warum die Franzosen eher eher wenig geneigt sind Fremdwörter in ihre Sprache aufzunehmen. Diese stören die Harmonie wenn ihre Frequenzen nicht zu den für französische Ohren bevorzugten gehören.
Hören kann man lernen
Doch in allen Ländern gibt es Menschen, die ungeachtet ihrer Muttersprache auch andere Sprachen sehr gut beherrschen. Das Ohr und damit auch die Stimme können trainiert werden. Alfred Tomatis trainierte zum Beispiel in seinem Institut einige Franzosen in Englisch. Der berühmteste seiner Schüler ist sicher der Schauspieler Gérard Dépardieu, den ich bereits im Juni erwähnte. In Kanada und den USA gab es in den 1970er Jahren sogar Projekte, in denen Lehrmethoden für Fremdsprachen mit Unterstützung des elektronischen Ohrs entwickelt werden sollten. 2)
In seiner Autobiografie "Das Ohr und das Leben" verliert Alfred Tomatis auch ein paar Worte zu den Kassetten, die in den 70er Jahren die Tonbänder ablösten. Den Walkman fand er eine unnötige Sache, vor allen wenn die Jugend damit verleitet wurde, die für die Ohren so schädliche Rockmusik nun auch unterwegs zu hören.
"Hören" über die Haut zum Sprachenlernen
50 Jahre später gibt es ein kleines Gerät, das nun Audiodateien höchster Qualität speichern und mit Ultraschall auf den Körper eines Menschen abgeben kann. Damit können wir unterbewusst eine Sprache wahrnehmen und unser Ohr für sie "öffnen", wie Tomatis gerne sagte. Das klingt sehr befremdlich für viele Menschen. Wir glauben, einzig und allein über die Ohren zu hören. Dabei verdanken wir die Erkenntnis, dass das Hören über die Ohren eigentlich sekundär ist, wieder einmal Alfred Tomatis. Vielmehr ist das Ohr ein Instrument, das durch äußere Reize Energie erzeugt. Im Fall der tiefen Töne wird das Gehirn nicht angeregt. Das ist die beruhigende Wirkung tiefer Töne, der α-Wellen. Die hohen Töne jedoch stimulieren das Gehirn und fördern das Denken.3)
Auch dies macht sich das ISONO zu Nutze, denn die α-Wellen fördern bekanntlich auch das Lernen auf der unterbewussten Ebene.
Wie funktioniert das Sprachenlernen mit dem ISONO?
Das ISONO-Gerät ist, wie an anderer Stelle bereits dargestellt, ein Turbo im Sprachenlernen: Durch das Hören über die Haut, können wir sehr intensiv den ersten Kontakt mit der Fremdsprache aufnehmen, so wie wir einst unsere Muttersprache zunächst wahrgenommen haben: über die Haut und unterbewusst. Zum neuen ISONO-Gerät gehören jetzt auch Kopfhörer, die mitgeliefert werden. In der zweiten Phase des Fremdsprachenlernens soll jetzt zusätzlich zum passiven Hören über die Haut, auch aktiv über die Ohren gehört werden. So wie das Baby nach der Geburt nun auch über die Ohren seine Umwelt hört und dabei noch lange nicht viel versteht. "Aktiv" heißt hier aber auch, dass der Sprachlerner nun beginnt, sich mit dem Gehörten auseinanderzusetzen: Er bekommt eine dekodierte Version des Audiotextes und die Aufgabe, die Zeile mit der Wort-für-Wort Übersetzung mitzulesen. Dabei werden die Vokabeln der Fremdsprache als Synonyme zu den Wörtern der Muttersprache integriert. Gleichzeitig eignet der Lerner sich so intuitiv wie ein Kind die Satzstruktur an. Mit diesem Vorwissen werden die ersten "Gehversuche" im Aktivierungskurs ein Kinderspiel.
Wollen Sie mehr über das ISONO-Gerät und das Sprachenlernen damit erfahren, kontaktieren Sie mich doch bitte. Gerne gebe ich Ihnen Auskunft und unterstütze Sie beim Entdecken Ihrer Fremdsprachenkenntnisse.
1) Alfred Tomatis: Das Ohr und das Leben, 1997, Walter-Verlag. S. 124ff
2) dito, S. 348
3) dito S. 317f