Viele Leser wissen bereits, dass ich ein Fan der gehirngerechten Lernmethoden von Vera F. Birkenbihl bin. Deshalb war ich ja letztes Jahr bereits auf einer Fortbildung zum Sprachenlernen mit Birkenbihl-Methoden in Leipzig bei Jacqueline Pentrack, der ersten zertifizierten Birkenbihl-Sprachtrainerin. Zu diesen Methoden gehören auch die Darstellung im Mindmap oder KAWA, über die ich am letzten Wochenende im April mehr erfahren durfte.
Mindmapping 4.0
So heißt ein Seminar zum Thema bei der Akademie für Lernmethoden in Fürstenwalde. Seit meinem ersten Besuch beim Erdkunde- und Sportlehrer Jens Voigt im Juli 2018 hatte ich mir bereits in den Kopf gesetzt, dieses Seminar zu machen. In der Zwischenzeit erstellte ich schon mal das eine oder andere Mindmap zur Grammatik im Englischen, Französischen und Spanischen per Computer. Das erschien mir weit einfacher, als mit der Hand zu zeichnen. Schließlich gibt es da ja ein Zeichenprogramm mit all den nötigen Formen. Und die Schrift ist auf jeden Fall gut lesbar!
An diesem Wochenende lernte ich jedoch, wie man ganz einfach mit der Hand ein schönes Mindmap zeichnen kann. Trockene Inhalte, wie die Grammatik einer Sprache strukturiere ich schon seit über 20 Jahren anschaulich. Ein am Computer entwickeltes Mindmap wirkt es jedoch sehr unpersönlich und emotionslos - nicht wirklich ansprechend. Dabei möchte ich doch zeigen, dass auch Grammatik Spaß macht, wenn man die Struktur ganz einfach überblickt. Also, was nun?
Ein erstes Grammatik-Mindmap konnte ich schon am Samstagabend als Hausaufgabe zeichnen und am nächsten Morgen der Gruppe präsentieren. Das Feedback hat mir Mut gemacht, an der Darstellung weiter zu feilen. Besonders schmerzhaft empfand ich, dass ich kaum noch in der Lage war, einfache Bilder mit der Hand zu zeichnen. Das Malen hatte ich in meiner Jugend aufgegeben obwohl ich doch mit 9 Jahren sogar einen Malwettbewerb gewonnen hatte. Dieses erste Mindmap, das ich per Hand gezeichnet hatte, habe ich zuhause noch ein wenig verbessert und sogar ein paar Bilder hinzugefügt. Aller Anfang ist schwer, doch das kann sich schon mal sehen lassen...
Information im Mindmap visualisieren
Ein Mindmap kann man für so viele Zwecke einsetzen: Inhalte zusammenfassen, Vorträge mitschreiben, Planung von Projekten und für effiziente Zeitplanung... Darüber hinaus gab es eine kurze Einführung in die KAWA-Methode (Kreative Ausbeute durch Wort Assoziation) und ABC-Listen. Das ganze Wochenende stand die Vernetzung der beiden Gehirnhälften im Vordergrund. Wir merkten uns sogar eine Liste von 25 Komponisten. Anhand des Lebens meines Lieblingskomponisten, Ludwig van Beethoven, erfuhren wir am eigenen Leib, wie schnell man sich viele Detailinformationen merken kann. Es dauert sogar bei einem Mindmap, das man gar nicht selbst erstellt hat, nur wenige Minuten. Somit ist das Mindmap ideal, sogar Informationen zur Grammatik anschaulich und strukturiert darzustellen.
In Bildern denken
Dass jeder von uns malen kann, bewies Jens Voigt indem er uns eine Redewendung in Bildern darstellen ließ, die dann von den anderen Teilnehmern erraten werden sollte. Also habe ich mir jetzt vorgenommen, jede Woche ein Mindmap zu zeichnen und mir dazu einfache Bilder zu überlegen. Denn nur Übung macht den Meister...